„Geht nicht...“ ...baut scheinbar unüberwindbare Barrieren auf dem Weg in die Zukunft auf. „Ja, und...“ ...geht nicht ist ein guter Anfang!
„Geht einerseits nicht... geht andererseits nicht!“ Kompromissbildung bedingt Verluste!
Paradoxe Forderungen garantieren neue Freiheitsgrade auf einem übergeordneten Niveau.
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Um diese Frage zu beantworten, müssen wir einen kurzen Ausflug in die Vergangenheit machen. Das Bestreben der Wissenschaft war und ist es bis heute der aristotelischen Logik folgend, Zusammenhänge messbar zu machen, um auf dieser Basis kausale Begründungen zu ermitteln, die wiederum durch Reproduzierbarkeit zu einem logischen Ergebnis führen. Folglich begründet die Etablierung des mechanistischen Denkrahmens auch den Erfolg der Naturwissenschaft und die damit verbundenen technologischen Errungenschaften bis in unsere heutige Zeit. Platon hat dagegen Widersprüche in seiner Ideenlehre durch dialektisches Denken zur Synthese gebracht. Allerdings haben wir die Fähigkeit, mit Widersprüchen umzugehen, durch den großartigen Erfolg der Aristotelischen Logik weitgehend verloren. Ein Widerspruch ist folglich eine Situation der „Ausweglosigkeit“, der wir in unserem mechanistischen Denkrahmen nur durch Kompromisse begegnen können.
Unternehmen müssen sich in einem Umfeld, das dem ständigen Wandel unterliegt, zukunftsfähig ausrichten. Dabei treten zwangsläufig Zielkonflikte wie Traditionserhaltung versus Erneuerung auf, denen sie sich beispielsweise im Rahmen von Change Management Projekten stellen müssen. Zielkonflikte sind allgegenwärtige Barrieren, denen im Sinne der Logik mit der Suche nach dem besten Kompromiss begegnet wird. Nicht nur in der Politik wird häufig bei Verhandlungen von vorn herein das Ziel formuliert, Kompromisse zu erreichen. Per Definition jedoch wird mit einem Kompromiss eine Einigung zwischen zwei Parteien erreicht, bei der beide unter gegenseitigem Einvernehmen Teile ihrer ursprünglichen Forderungen abgeben. Widersprüche werden nach Platon jedoch nicht durch Kompromisse zur Synthese geführt. Die zukünftigen unternehmerischen und gesellschaftlichen Herausforderungen wie Ökonomie versus Ökologie erfordern geistige Beweglichkeit weg von etablierten „entweder - oder“ Denkrahmen . Dialektik ermöglicht es „Sowohl als auch“ Lösungen zu entwickeln, die sich nicht an heutigen Maßstäben orientieren.
Eine operationale Bewältigung in diesem Spannungsfeld zeigt das Widerspruchsmodell nach Hansjürgen Linde auf. Die umfassende Analyse eines Herausforderungsfeldes führt in der Regel zu einer Erkenntnis über die wesentlichen Zusammenhänge, die heute verhindern, dass zwei erstrebenswerte Ziele nicht gleichzeitig erreicht werden können. Auf dieser Basis lässt sich im Widerspruchsmodell ein Stellhebel als Führungsgröße einführen. Diese Größe ist einerseits die logische Begründung für die scheinbar ausweglose Situation. Andererseits bietet sie das Potenzial zur Formulierung innovativer Aufgabenstellungen. Die Forderung, dass beide Ziele voll erreicht werden und nicht Kompromisse auf Kosten von Zielen entstehen sollen. Durch die innovative Lösung dieser paradoxen Herausforderung können allgemein akzeptierte Leistungsgrenzen gezielt verschoben werden. Wir vertreten die These „Unlogik ist die Logik für Innovation.“ Innovative Lösungen verknüpfen Ziele und Führungsgrößen systematisch auf eine Art und Weise, die aus heutiger Sicht unmöglich erscheint. Sie lösen Zielkonflikte auf, indem durch eine neue Logik Freiheitsgrade geschaffen werden, die Ziele miteinander verbinden, die sich bisher ausgeschlossen haben.